Maronen – Warum sie so gesund sind
Maronen, auch Maroni oder Esskastanien genannt, sind durch ihre vergleichsweise geringe Kalorienmenge eine interessante Alternative zu den fettreichen Naschereien der Vorweihnachtszeit. Nicht zuletzt auch wegen ihrer hochwertigen Inhaltsstoffe ist die herzförmige Knabberei ein echter Geheimtipp in Sachen gesunde und vollwertige Ernährung.
Historische Bedeutung von Maronen
Der ursprünglich aus Kleinasien stammende Esskastanienbaum galt bereits in der Antike als Quelle der Inspiration, so dass Maronen zu jener Zeit von zahlreichen Dichtern gleichermaßen genossen wie auch besungen wurden. Ersteres zu einem Gläschen Wein oder auch in Kombination mit Äpfeln und Quark. In die Reihe berühmter Maronenliebhaber lässt sich auch Karl der Große einordnen, der den Anbau sehr gefördert haben soll, wodurch insbesondere Klöster mit der Pflanzung von Esskastanien-Bäumen betraut wurden. Einen Einbruch der Popularität erfuhr die zuvor als unentbehrliches Grundnahrungsmittel geltende Marone mit dem Siegeszug der Kartoffel, die mehr oder weniger ihren Stellenwert eroberte. Bis dato verzehrte eine breite Bevölkerungsschicht die kalorienarme Nuss in Form von Maronen-Suppe, mit Maronenmehl gebackenem Brot oder schlichtweg als Beilage zu Gemüse, Fisch wie auch Fleisch. Heute möchte man die Edelkastanie durch ihre breite Palette an Verzehrmöglichkeiten nicht mehr missen.
Eine weiterer historisch überlieferter Gebrauch ist der Einsatz von Esskastanien als Kraftfutter für die Tiermast. Ein bekanntes Beispiel ist der heute weltberühmte Carrera-Schinken, welcher aus den mit Maronen gefütterten Schweinen der toskanischen Marmor-Berge gewonnen wird. Begünstigender Weise ist hier ein Überschuss des dienlichen Gewächses vorhanden.
Inhaltsstoffe von Maronen
Mit nur etwa 200 Kilokalorien pro 100 Gramm und einem in der Welt der Nüsse ungeschlagen niedrigen Fettanteil von 2 % ist die Marone wie bereits erwähnt ein echter Messias für alle, die auf ihr Gewicht achten wollen. In gerade Mal 25 Minuten mäßiger sportlicher Betätigung lassen sie sich wieder loswerden, was insbesondere bei Betrachtung der Konkurrenzwerte nochmals aufgewertet wird:
– Erdnüsse 390 kcal, 32 g Fett
– Haselnüsse: 644 kcal und 61,6 g Fett
– Macadamia-Nüsse: 687 kcal, 73 g Fett
– Süße Mandeln: 577 kcal, 54 g Fett
– Paranüsse: 670 kcal, ca 67 g Fett
– Walnüsse: 662 kcal, 62,5 g Fett
Doch das vielseitige Nahrungsmittel zeigt seine Qualität nicht nur vor dem Hintergrund einer kalorienarmen Ernährung, sondern auch – und vielleicht am allermeisten – durch seine exquisiten Inhaltsstoffe. So setzt es sich nicht nur aus hochwertigen Eiweißen zusammen, sondern brilliert durch ein facettenreiches Sammelsurium an Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen. Dazu zählen Kalium, Calcium, Phosphor, Schwefel, Eisen, Magnesium, Kupfer, Mangan, die Vitamine E, C, sämtliche B-Vitamine und das Provitamin A Betacarotin. So lässt sich die Marone, in ausreichender Menge verköstigt, ohne Weiteres als vollwertige Speise definieren.
Gesundheitsförderliche Wirkung
Neben ihren positiven Eigenschaften aufgrund der niedrigen Kalorienzahl und einem geringen Fettanteil verfügt die Marone über zahlreiche gesundheitsförderliche Bestandteile. So ermöglichen Vitamine und Phosphor eine Stärkung der Nerven, wie sie vor allem bei intensiver und langer geistiger Arbeit unabdingbar ist. Gerade für Schüler oder Studenten, denen eine Prüfung bevorsteht, kann sie als exzellente Gehirnnahrung von großem Nutzen sein.
Durch die basischen Mikronährstoffe wird darüber hinaus ein schneller Abbau von Säure-Überschuss im Körper ermöglicht. Dies ist gerade bei Fleischliebhabern, aber auch beispielsweise bei Rheuma-Patienten essenziell. Daneben kann auch der Verzehr vor dem Schlafengehen empfohlen werden, da die leicht verdauliche Aminosäure Tryptophan für Entspannung sorgt und damit die Einschlafbereitschaft verbessert. Das Bioflavonoid Rutin ermöglicht durch seine Eigenschaft als Blutverdünner den Einsatz bei Krampfadern sowie anderen Venenproblem und wirkt zusätzlich entzündungsvorbeugend. Personen, die berufsbedingt zu langem Stehen genötigt sind, kann dies helfen, Venenprobleme zu verhindern. Zudem entfaltet der Verzehr von Esskastanien bei Magenbeschwerden wie häufigem Aufstoßen oder Völlegefühl eine beruhigende Wirkung.
Nicht zu vernachlässigen ist darüber hinaus die aufbauende Wirkung bei Blutarmut, die gerade nach Operationen, Entbindungen und auch besonders stressigen Tagen sehr wichtig ist. Auf diese Weise lässt sich eine schnelle Erholung und Kräftigung des Organismus erreichen. Durch die zahlreichen positiven Einflüsse auf die Systeme des Körpers verdienen Maronen das Prädikat besonders wertvolles Nahrungsmittel.
Formen der Zubereitung
Die beliebteste Form des Verzehrs sind womöglich heiße Maronen aus der Tüte, wie sie häufig an Ständen auf dem Weihnachtsmarkt angeboten werden. Die weiteren, vielfältigen Formen der Zubereitung sind jedoch den Wenigsten bekannt. Ob als Suppe, gebraten oder zu Desserts, den individuellen Geschmäckern sind fast keine Grenzen gesetzt. Nichtsdestotrotz müssen die Edelkastanien in jedem Fall erhitzt werden, damit die enthaltene Stärke aufgeschlossen und verdaut werden kann. Außerdem sind die Schale sowie die darunter liegende Haut nicht genießbar und somit vor dem Verzehr zu entfernen. Sofern man sie heiß genießt, können Esskastanien besonders gut verdaut werden und darüber hinaus Magenbeschwerden wie auch Einschlafschwierigkeiten entgegenwirken.
Beim Kauf von Maronen ist wie bei den meisten natürlichen Lebensmitteln die Frische das wichtigste Kriterium. Als Indiz hierfür gilt eine glänzende Oberfläche, wohingegen eine matte Schale für Austrocknung charakteristisch ist und kleine Löcher Wurmbefall anzeigen können. Auch sollte der Kauf lediglich bei Bedarf erfolgen, da frische Maronen schnell keimen und dadurch nicht lange haltbar sind.
Eine besonders schonende Art der Zubereitung ist das Backen der Maronen. Hierbei empfiehlt es sich, sie zunächst an der Spitze kreuzförmig einzuritzen. Nach 10 Minuten bei circa 200 Grad sind sie gar und können geschält werden. Anschließend je nach Vorliebe mit etwas Salz und Butter verfeinern und fertig ist das Gericht. Sofern man eine Suppe oder Püree aus den Maronen machen will, können sie auch in Salzwasser gekocht werden, wobei hierdurch das Aroma leicht reduziert wird. Des Weiteren schmecken Maronen auch in der Suppe vortrefflich oder aber als Teil der Füllung in der Weihnachtsgans bzw. Ente oder Huhn. Empfehlenswert ist zudem das Servieren als Beilage, beispielsweise zu Rotkraut, Spinat oder auch Wild sowie mit Birnen und Äpfeln zu einem guten Wein. Eine etwas exotischere, wenn auch nicht minder einladende Zubereitungsart besteht darin, aus Esskastanien-Mehl selbstgemachtes Brot oder auch einen leckeren Kuchen zu backen.
Die Möglichkeiten, mit Maronen eine schmackhafte und vor allem gesunde Speise zu kredenzen, sind äußerst vielfältig. Das Ergebnis ist nicht nur ein Geschmackserlebnis, sondern auch eine vergleichsweise kalorienarme Mahlzeit, die zudem in vielerlei Hinsicht positive Einflüsse auf den Organismus hat.